Reisebericht Enduro-Alpencross

Im Juli 2019 stand ein weiteres Abenteuer an, welches schon lange auf meiner Wunschliste stand: Eine Alpenüberquerung vom Engadin an den Gardasee. Mit dabei war mein guter Kollege Markus, mit welchem ich schon einige Reisen unternahm.

Wir machten diese Tour im Enduro-Style, in 5 Etappen führte uns die Route bekannten Skigebieten entlang, wo wir uns auch den Bergbahnen bedienten, um noch mehr Tiefenmeter zu sammeln. Wir wählten bewusst technisch anspruchsvolle Trails, zum Teil mit S4 Bewertung, welche uns rauf und runter alles abverlangten.

Die Planung der Route und die Buchung der Hotels machten wir bereits im Februar und die Reise sollte vom 22.07.- 27.07.2019 stattfinden. Wir hatten einen guten Riecher, genau in dieser Woche gab es eine Hitzewelle über Europa und wir konnten die Tour bei perfekten Bedingungen durchführen. Aber dazu später mehr.

Die Strecke stellten wir mit Hilfe von Komoot zusammen. Die Software ist gut bedienbar und viele Trails sind mit der Singletrail-Skala versehen, damit der ungefähre Schwierigkeitsgrad erkennbar ist. Bis nach Bormio kannten wir den grössten Teil der Route von früheren Biketouren. Nach Bormio herrschte dann die grosse Ungewissheit und wir verliessen uns voll auf die Linie auf dem Navigationsgerät. Wir navigierten mit Garmin GPS und dem Smartphone, wo wir mit der Trailforks App noch weitere Trailtipps erhielten. Einige Mal mussten wir unterwegs improvisieren, aber wir fanden immer den Weg ins Ziel. Nur die Kilometer- und Höhenmeterangaben stimmten nie mit den tatsächlichen Werten überein, es gab jeden Tag massive Abweichungen.

Das Gepäck hatten wir während der ganzen Zeit auf dem Rücken und die Nächte verbrachten wir in Hotels. Wie erwähnt, Petrus meinte es gut mit uns und für die ganze Woche zeigte die Wettervorhersage viel Sonnenschein und sehr warmes Wetter an. Das kam uns beim Packen entgegen und so reisten wir nur mit leichtem Gepäck. Lange Hosen, dicke Handschuhe und was man sonst noch für schlechtes Wetter braucht, nahmen wir gar nicht erst mit. Nur Regenjacke, Knielinge und Hals-/Kopftuch hatten wir für den Wintereinbruch eingepackt. Wir hatten zwei Satz kurze Bikekleider dabei, wobei die Hosen, Shirts und Socken auch als Ausgangskleidung herhalten mussten. Turnschuhe, Unterhosen, Toilettenartikel, Sportnahrung und Kleinkram fanden auch noch Platz im Rucksack. Ich hatte einen 30-Liter Rucksack auf dem Buckel, welcher aber nur zu 2/3 gefüllt war und mit vollem Trinkbeutel knapp 7 kg wog. Kollege Markus stopfte sein gesamtes Hab und Gut sogar in einen 18-Liter Rucksack. Werkzeug und Ersatzteile führten wir in einer Rahmentasche direkt am Bike mit.

Bei den Mountainbikes vertrauten wir auf unser bewährtes Material, welches die geplanten Strapazen problemlos mitmachen sollte. Ich fuhr mit meinem aufgemotzten Rocky Mountain Thunderbolt mit 150/140 mm Federweg und 27.5" Räder mit 2.4" Bereifung. Markus vertraute auf sein Santa Cruz Nomad mit 160 mm Federweg und ebenfalls 27.5" Räder mit 2.5" Bereifung. Wir hatten beide eine Sram 11-fach Kassette mit 10-42 montiert, ich mit 28er Kettenblatt und Markus sogar mit 30er Kettenblatt. Die Übersetzung reichte in den meisten Fällen aus. Vorweg, wir kamen ohne einen einzigen Defekt durch!

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Der kleine Mountainbiker und die grossen Berge. Das ist Alpenübequerung!


1. Etappe: Scuol - Sta. Maria

Am Montag reisten wir mit dem Zug nach Scuol, wo pünktlich um 13.00 Uhr unser Abenteuer startete. Die erste Etappe nach Sta. Maria im Münstertal bewältigten wir ohne Hilfsmittel und es kamen an diesem Tag 48 km, 2200 hm und 2100 tm zusammen.

Nach kurzer Einfahrzeit stieg der Weg an und es ging in Richtung Val d'Uina Schlucht. Dieser Abschnitt ist ein absoluter Klassiker bei Mountainbikern und Wanderern und dementsprechend herrschte in beide Richtungen viel Verkehr. Der erste Teil der Strecke ging über einen breiten Schotterweg und später über einen schönen Trail, bis uns eine Warntafel zum Absteigen zwang. Im Val d'Uina herrscht Schiebepflicht, zu ausgesetzt und steil führt der Weg durch die Felswand. Der Pfad ist spektakulär und man denkt voller Erfurcht an unsere Vorfahren, welche Anfang 1900 einen Durchgang in den Fels schlugen.

Nach der Schlucht kamen wir auf die Alp Sursass, eine riesige Hochebene, wo der Trail relativ flach über grüne Wiesen und durch Kuhherden führte. Auf einem Schotterweg ging es rasant runter und wir überquerten die Grenze ins Südtirol. Hier verliessen wir die klassische Transalp-Route, ab jetzt waren wir für den Rest der Woche mehr oder weniger alleine auf den Trails unterwegs.

Es wartete der nächste Anstieg, welcher uns auf die Schleiser Alm führte. Dort trafen wir auf eine flüssige Abfahrt, wo wir die Beine lockern konnten, bis es wieder nach oben ging. Via Laatscher Alm fuhren und schoben wir auf die Malga Tella, der letzte Berg für heute war geschafft. Wir freuten uns auf eine 1000 Tiefenmeter Abfahrt, oben in offenem Gelände und weiter unten durch enge Nadelwälder bis kurz vor das Dorf Müstair. Dieser Downhill war auch gleich das Highlight vom Tag! Wir kurbelten noch locker auf der Strasse entlang bis zum Hotel in Sta. Maria.

Da wir erst um die Mittagszeit gestartet waren, kamen wir auch erst gegen 20.00 Uhr im Hotel an. Wir wunderten uns ein bisschen, warum wir für eine relativ kurze Distanz so lange brauchten, obwohl wir ohne grössere Pausen durchfuhren. Die nächsten Tage würden uns aber zeigen, in den Alpen herrschen andere Gesetze, man kommt einfach nicht schneller voran.

Anmerkung:

Im Val d'Uina trafen wir auf unzählige Biker, die mit uns auf der gleichen Strecke unterwegs waren. Als professioneller Bikeguide und Fahrtechniktrainer erschrak ich, wer sich hier alles in den Bergen rumtummelte. Sehr viele hatten alte Hardtails mit 26 Zoll Rädern, verwaschene Lycra-Bekleidung und der Helm baumelte am Lenker (auch bergrunter!). Ich fühlte mich ins Jahr 2000 zurückversetzt...

Auch konditionell und fahrtechnisch war nicht viel los, wir sahen gleich mehrere Fahrer, die ihr Bike den Berg rauf und die Abfahrt runterschoben. Warum um himmelswillen macht man mit diesem Material und mit diesem Formzustand eine Biketour bzw. sogar eine Alpenüberquerung? Ohne eine gewissenhafte Vorbereitung sollte man gar nicht erst starten, man bringt sich nur selbst in Gefahr oder leidet den ganzen Tag.

Hier muss ich auch die Bike Magazine und Fachbücher kritisieren. Ich hatte für die Planung einige Artikel gelesen und dabei stiess ich unter anderem auf Aussagen, dass man die Alpenüberquerung mit einem Hardtail machen sollte, welches maximal 13 kg wiegt. Das ist gefährlicher Blödsinn! Hier geht es um Sicherheit und Fahrspass und den hat man nur, wenn man ein modernes Mountainbike fährt. Und auch wenn dieses über 13 kg wiegt, egal. Unsere Bikes waren auch schwerer und es störte uns keineswegs. Meine Empfehlung und meine Meinung!

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Startort war Scuol im Unterengadin. Los gehts!

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Meine Ausrüstung für das Enduro-Alpencross.

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Der erste Aufstieg zur Val d'Uina Schlucht.

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Nach der Schotterstrasse ging es auf dem Trail weiter.

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Fertig gefahren! Ab hier gilt Bike schieben.

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Es ist schmal und steil, fahren wäre sowieso schwierig gewesen.

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Der Val d'Uina Pfad steckt voller Überraschungen.

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Eine Meisterleistung, was unsere Vorfahren hier in den Fels geschlagen haben!

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Die Val d'Uina Schlucht haben wir hinter uns, jetzt wieder fahren.

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Auf dem Weg zur Alp Sursass.

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Wenig Leute, aber viele Kühe auf den Wegen...

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Es geht steil nach oben zur Schleiser Alm.

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Das erste Mal können wir unseren Federweg gebrauchen.

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Markus zieht die Scheisse jeweils an (Insider-Witz... ;-)).

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Ein schöne Abfahrt hinunter Richtung Laatscher Alm.

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Der Schlussdownhill von Malga Tella ins Val Müstair.

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Der Trail durch den Nadelwald war das Highlight des Tages.

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Das verdiente Nachtessen in Sta. Maria. Speicher wieder auffüllen!

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1. Etappe von Scuol nach Sta. Maria. 48 km, 2200 hm, 2100 tm.


2. Etappe: Sta. Maria – Santa Caterina

Am Dienstag mussten wir früh aus den Federn, um 07.20 Uhr wartete bereits das Postauto, welches uns auf den legendären Stelvio brachte. Hier oben stand ich schon einige Male, abwechselnd mit dem Mountainbike oder dem Rennrad. Wir würgten noch schnell die supersteile Rampe auf die Dreisprachenspitze rauf und genossen dann zuerst mal das Rundumpanorama. Stahlblauer Himmel, frische Bergluft und Vorfreude auf die bevorstehende Abfahrt machten das Aufwachen perfekt.

Den Streckenteil vom Stelvio über den Umbrail, Bocchetta di Forcola bis zum Valle di Fraele kannten wir schon gut von früheren Biketouren. Und doch ist es jedes Mal wieder spannend zu sehen, wie der Zustand der Trails ändert und wie tief das Schneefeld zwischen der Bocchetta di Forcola und Bochetta di Pedenolo wohl sein wird. Wir kamen gut durch und im Valle di Fraele war es Zeit für einen richtigen italienischen Kaffee und ein Stück Crostata.

Nach dieser Stärkung fuhren wir auf den Wanderweg Nr. 198, der uns Richtung Bormio brachte. Nach einem knackigen Anstieg erwartete uns ein Bilderbuchtrail, der sich an der Bergflanke entlang schlängelte. Zwischendurch war es überhängend steil und wir mussten die Bikes runterschieben. Der untere Teil war dann wieder sehr flüssig zu fahren, selbst die Spitzkehren waren so angelegt, dass man schwungvoll durchziehen konnte. Eines der Highlights vom Tag war schon gefunden.

In Bormio angekommen gönnten wir uns ein Mittagessen, da wir auf die Gondelbahn warten mussten. Die Bahn liftete und uns wieder auf 3000 M.ü.M, wo bereits der nächste Trail abwärts auf dem Plan stand. Eine steinige Traverse zog sich dem Bergmassiv entlang, bis vor uns der tiefblaue Bei Laghetti funkelte. Was für ein wunderschöner Ort. Wir legten spontan eine Pause ein und Markus kühlte seine angespannten Muskeln im kalten Wasser.

Der Trail und wir zogen weiter, es ging noch eine ganze Weile den Berg runter, bis ein kurzer Gegenanstieg kam, der uns nochmals auf die Höhe brachte. Wir standen jetzt über Santa Caterina und hatten nochmals 600 Tiefenmeter vor uns. Nun folgte das nächste Highlight, der Trail entsprach ziemlich genau dem, wenn wir Biker von einem natürlichen Trail sprechen. Ein Weg mitten im Lärchenwald, gespickt mit Wurzeln und Steinen, nie zu steil und nie zu flach und doch musste man mit dem Bike arbeiten, um das Momentum zu halten. Fotos davon gibt es leider keine, wir rasten mehr oder weniger in einem Zug durch. Wow!

Wir schossen zum Wald raus und praktischerweise standen wir gleich vor unserem Hotel. Es war auch jetzt wieder gegen Abend, als wir eintrafen. Einchecken, Duschen, Kleider waschen, Nachtessen und Schlafen…

Rückblickend war das der schönste Tag der ganzen Tour. Die Landschaft war atemberaubend, die Trails von erster Klasse und der grösste Teil der Strecke durchgehend fahrbar. Heute gab es 45 km, 900 hm und 2700 tm.

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Das Postauto brachte uns von Sta. Maria auf den Stelvio.

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Den Stelvio habe ich schon mehrmals aus eigener Kraft bezwungen. Heute aber nicht...

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Start der 2. Etappe war auf der Dreisprachenspitze auf 2843 M.ü.M.

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Es geht gleich los mit Spitzkehren zum Umbrail Pass runter.

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Der schöne Trail hoch zur Bocchetta di Forcola.

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Kleine technische Auflockerung während des Aufstiegs.

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Die letzten Meter bis zum Top sind zäh und steil.

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Die Festungen vom 1. Weltkrieg sind auch heute noch gut sichtbar.

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Gigantisches Panorama in der Umbrail Region.

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Auf knapp 3000 M.ü.M muss man immer mit Schnee rechnen...

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So klein sind wir Biker in der mächtigen Bergwelt.

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In der Abfahrt ins Valle di Fraele.

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Der Weg in der Bergflanke des Monte di Pedenolo ist spektakulär.

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Wenn es knapp wird, dann muss man zum Drift greifen...

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Zickzack bedeutet Spass!

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Dem Lago di Cancano entlang ging es zur ersten Kaffeepause.

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Cola, Kaffee und Crostata hauten unseren Zuckerspiegel wieder in die Höhe.

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Auf dem Wanderweg 198 ging es in Richtung Bormio.

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Der Trail ist lang und wird im mittleren Teil immer anspruchsvoller.

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Bikes runterschieben... Die Vernunft ging vor.

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Das Zwischenziel Bormio ist in Sichtweite.

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Von Bormio ging es wieder nach oben auf 3000 M.ü.M.

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Ein Traumtrail startet gleich unterhalb der Bergstation.

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Kleine Abkühlung für die Füsse.

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Der türkisblaue Bei Laghetti liegt direkt am Weg.

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Markus gönnte sich ein kaltes Bad für die strapazierten Beine.

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Die Hammerabfahrt nach Santa Caterina! Leider gibt es keine weiteren Bilder davon...

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Pizzzzaaaaaaaaaaa!!

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2. Etappe von Sta. Maria nach Santa Caterina. 45 km, 900 hm, 2700 tm.


3. Etappe : Santa Caterina – Madonna di Campiglio

Am nächsten Morgen durften wir ausschlafen, die Bergbahn in Santa Caterina nahm erst um 09.30 Uhr ihren Betrieb auf. Frühaufsteher Markus konnte sich herrlich darüber aufregen, ich nahm es gelassen und gönnte mir nochmals ein Stück Kuchen vom Frühstücksbuffet.

Die Gondelbahn brachte uns zum Startpunkt auf 3000 M.ü.M und wir konnten den neuen Tag schon wieder mit einem Downhill beginnen. Endurobiken ist super! Der Trail ging über die Skipisten und zwischen Liftanlagen durch und endete direkt an der Strasse, welche zum Gavia Pass führt. Wir kurbelten 300 Höhenmeter auf der Strasse nach oben, bis wir auf der Passhöhe standen. Ein weiterer legendärer Ort, wo auch regelmässig der Giro d’Italia gastiert.

Oben lotste uns eine Wanderwegtafel in die nächste Abfahrt. Nach wenigen Metern mussten wir allerdings das erste Mal schieben. Die Definition Wanderweg ist in Italien anders zu verstehen als in der Schweiz. Die Wege sind zwar mit Farbklecksen und Tafeln markiert, führen aber oft durch so unwegsames Gelände, dass man selbst mit der besten Fahrtechnik nicht weiterkommt. Und dies ist auch einer der Gründe, warum wir für unsere Tagesetappen so viel Zeit benötigten. Oft sank der Schnitt unter 10 km/h, normalerweise rechnet man mit 12-15 km/h.

Nach einer kurzen Flucherei wegen Laufen und Schieben zauberte der mittlere Abschnitt wieder ein Grinsen in unser Gesicht. Der Trail schlängelte sich zuerst über weite Wiesen und wurde dann immer steiniger und steiler. Nun war höchste Fahrtechnik gefragt, um zwischen Felsspalten, engen Spitzkehren und hohen Absätzen nicht die Kontrolle zu verlieren. Trotz dem hohen Schwierigkeitsgrad entstand ein gutes Flowgefühl. Rückblickend einer der besten Trails, den wir in der ganzen Woche gefahren sind und klar das Highlight vom Tag.

Das nächste Zwischenziel hiess Ponte di Legno, wo uns die Bergbahn bis nach Tornale brachte. Dort gönnten wir uns einen feinen Teller Spaghetti und füllten die Kohlenhydratspeicher wieder auf. Die Verdauung fand auf einer einfachen Abfahrt über Schotterwege und Singletrails statt, bis wir beim Lago di Caprioli vor dem nächsten Anstieg standen.

Heute setzte uns auch die Hitze noch zu. Auch auf über 1500 Metern kratzte die Temperatur an der 30 Grad Marke und es drückte uns den Schweiss aus allen Poren. Wir tranken wie die Kühe und nutzten jede Gelegenheit, um die Flaschen und Trinkbeutel wieder aufzufüllen. Aber Schwitzen ist ja gesund!

Die letzten 25 km und 1300 hm nach Madonna di Campiglio hörten sich einfacher an, als sie waren. Die Trails waren so steil und ausgesetzt, dass wir die Bikes immer wieder schieben und tragen mussten. Es war extrem kräfte- und zeitraubend, nun galt es die Motivation zu behalten und auf die Zähne zu beissen. Man merkt, dass man am Anschlag läuft, wenn man beginnt die Kilometer und Höhenmeter bis ins Ziel einzeln runterzuzählen...

Nach einer gefühlten Ewigkeit und die Sonne schon hinter den Bergen versinkend, konnten wir endlich in die letzte Abfahrt reinstechen. Wir waren froh, dass es nur noch breite Schotterstrassen waren, die uns nicht mehr zu viel abverlangten. In Madonna di Campiglio angekommen, hatten wir 65 km, 1700 hm und 2800 tm auf dem Zähler. Wie immer duschen, Kleider waschen, Nachtessen und ins bequeme Bett fallen lassen.

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 Was für ein Frühstücksbuffet! Man muss Italien einfach lieben!

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Für den ersten Aufstieg bedienten wir uns wieder der Bergbahn.

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Das Aufwachen begann direkt mit einer Abfahrt.

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So könnte man immer in einen neuen Tag starten!

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Cyclo-Crosser Markus in seinem Element.

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Ein Manual musste einfach ab und zu sein!

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Die Strasse hoch zum Passo Gavia.

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Der Passo Gavia ist vor allem bekannt wegen den Giro d'Italia Etappen.

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So sieht ein offizieller italienischer Wanderweg aus...

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Kurze Überführung zum nächsten Trail.

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Der Weg unterhalb vom Gavia ist ein richtiger Leckerbissen.

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Flüssige Kurven wechseln sich mit technischen Passagen ab.

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Alles fahrbar, wenn man das nötige Können mitbringt!

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Steilheit und lose Steine machten die Sache zusätzlich spannend.

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Ein flacher Schotterweg half, um wieder zu Kraft und Konzentration zu kommen.

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Von Ponte di Legno brachte uns die Bahn nach Tornale.

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Bahnfahren macht hungrig!

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Heiss, heiss heiss... Wir schwitzten an diesem Tag literweise.

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Die Brunnen retteten uns immer wieder vor dem Austrocknen.

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So müssen Wanderwege sein!

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Die Steilheit ist leider nicht zu sehen. Aber es war steil!

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Wenn es rauf geht, dann geht es auch irgendwann wieder runter.

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Auch an diesem Tag kamen wir erst bei Sonnenuntergang ins Ziel...

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Kleider waschen in der Dusche, unser all abendliches Ritual.

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3. Etappe von Santa Caterina nach Madonna di Campiglio. 65 km, 1700 hm, 2800 tm.


4. Etappe Madonna di Campiglio - Ampola

Die 4. Etappe war die grosse Unbekannte. Schon bei der Planung am Computer sahen wir, dass wir an diesem Tag nur selten in der Zivilisation unterwegs sein würden. Auch das Wegnetz war schwer einschätzbar, wir machten uns auf jeden Fall auf eine lange und harte Strecke gefasst.

Zuerst bedienten wir uns wieder der Gondelbahn und fuhren auf den Hausberg von Madonna di Campiglio. Mit den Dolomiten rund um uns herum hatten wir ein erstklassiges Panorama entlang dem ersten Trail. Ganz oben fuhren wir über blanken Fels und grosse Steine, dank trockenem Boden rollte es ganz gut. Der mittlere Teil war richtig schön, der Weg schlängelte sich durch saftig grüne Wiesen, optisch eine Augenweide. Im unteren Teil rauschten wir durch dichte Wälder und grosse Wurzeln verlangten nach Bunny Hops und einer aktiven Fahrweise. Erwähnenswert ist noch, als uns auf diesem Trail eine 100-köpfige (!) Wandergruppe begegnete. Das Kreuzen funktionierte aber erstaunlich problemlos und speditiv.

Bei den Wasserfällen vom Valle Sinella gab es einen kurzen Fotostop, dann führte der Trail noch ein Stück runter, bis die Abfahrt im nirgendwo aufhörte. Jetzt kam also langsam dieser Teil, wo es keine Häuser und keine Leute mehr hatte. Der nächste Aufstieg wartete auch schon auf uns, eine lange, aber gleichmässige Steigung die Schotterstrasse hoch bis zum Lago di Val d'Agola. Ab da wurde es richtig steil, zuerst eine Wiesenrampe hoch und dann auf dem Trail weiter. Ein Stück war noch fahrbar, bis die Steilheit einen Winkel erreichte, wo wir kapitulieren mussten. Das tägliche Schieben war wieder angesagt.

Die nachfolgende Abfahrt versprach 1400 Tiefenmeter, aber leider war nur die Hälfte auf Trails, der Rest erfolgte auch einer asphaltierten Strasse. Halb so schlimm, dafür kamen wir so schneller vorwärts, der Tag sollte auch heute wieder lang werden. In Bondo, dem vorläufig letzten Dorf, machten wir Mittagspause. Es gab unser Standardmenü, Pasta, Cola und Wasser. Wir füllten nochmals unsere Wasservorräte auf, jetzt verliessen wir die Zivilisation für längere Zeit.

Verdauen konnten wir beim Hochfahren, es lagen 800 Höhenmeter vor uns. Und wie so üblich zu Beginn gut machbar, bis der Boden immer rauer wurde und wir wieder schieben und tragen mussten. Mittlerweile hatten wir uns aber daran gewöhnt, dass bei einer Alpenüberquerung ein Viertel aller Steigungen zu Fuss zurückgelegt werden muss. Auch das ist ein Teil vom Abenteuer...

Nun waren wir in einer Gegend unterwegs, wo die Natur die Überhand hatte. Die Wege waren zum Teil stark zugewachsen, es schien, als ob wir seit längerer Zeit die Einzigen waren, die hier mit dem Bike entlang fuhren. Kaum den Gedanken ausgesprochen, da überholte uns ein einheimischer Cross-Country Pilot mit 29 Zoll Hardtail und Lycra-Bekleidung. Okay, wir waren also doch nicht ganz alleine, da war noch einer heimlich beim Training.

Die Hitze drückte auch heute wieder und langsam waren unsere Flüssigkeitsreserven aufgebraucht. Jetzt hatten wir doch erst noch über 2 Liter aufgefüllt und schon war wieder alles weggesoffen. Wir mussten mit trockener Kehle weiter, bis wir an einer kleinen Alp vorbeikamen, wo ein Brunnen stand. Glück gehabt!

Die Strecke war in diesem Bereich sehr coupiert, obwohl es ab und zu wieder runterging, fuhren wir mehrheitlich nach oben. Ein nicht enden wollender Aufstieg. Und es muss eigentlich nicht erwähnt werden, dass auch hier die letzten 200 Höhenmeter schiebend zu bewältigen waren. Danach ging kurz in die Abfahrt, bis uns die nächste Weggabelung schon wieder nach oben lotsen wollte. Nun kam der Moment, wo es uns genügte. Es war bereits wieder fortgeschrittener Abend und darum entschieden wir, die Route abzukürzen und eine Forststrasse runterzubrettern. Schade um die 800 Tiefenmeter, die wir unspektakulär vernichten mussten. Aber der Tag war auch so lang und abwechslungsreich, heute gab es 75 km, 1900 hm und 3000 tm.

Wir kamen nudelfertig in Ampola an. Hier gibt es genau ein Albergo mit Ristorante und wir wurden von der Gastgeberin Luisa bereits erwartet. Sie empfing uns mit offenen Armen, zeigte uns das Zimmer und drückte uns gleich die Speisekarte in die Hände. Wir mussten aber noch kurz den Pflichten nachkommen, die Dusche und Kleiderwäsche mussten noch sein. Danach schlugen wir uns die Bäuche voll und genossen einen lauen Sommerabend auf der Rückseite vom Tremalzo. Es stand jetzt nur noch eine Gebirgskette zwischen uns und dem Gardasee!

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Ein Dankeschön an Isostar für die Sportnahrung. Wir waren froh drum!

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Erst 9.00 Uhr Morgens, aber schon reger Betrieb auf dem Berg.

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Steinplatten und Felsen gab es zum Start.

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Dolomiten rechts...

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... und Dolomiten links.

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Das Panorama und der Trail waren erstklassig!

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Wurzelmassaker weiter unten im Wald.

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Kurze Verschnaufpause bei den Wasserfällen im Valle Sinella.

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Hübsche Bergseen gab es jeden Tag. Hier der Lago di Val d'Agola.

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Je steiler, desto schneller ist man oben...

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Vierbeiner waren öfters anzutreffen als Zweibeiner.

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Bunny Hop!

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Und immer wieder der rettende Teller Pasta und die Cola.

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Doch, wir sind immer noch auf dem offiziellen Wanderweg...

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Wenig Verkehr hier, darum liegt noch das Laub vom letzten Herbst am Boden.

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Schwierig fahrbarer Boden machte den Aufstieg noch härter...

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Um jede Wasserquelle unterwegs waren wir dankbar.

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Der obligate Fussmarsch am Ende der Tour durfte auch heute nicht fehlen...

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Wir waren Mitten im Trentino angekommen.

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4. Etappe von Madonna di Campiglio nach Ampola. 75 km, 1900 hm, 3000 tm.


5. Etappe Ampola - Riva del Garda

Wow, die Zeit lief, der letzte Tag unserer Tour stand an. Wir buchten uns den Bike-Shuttle, um die 1000 Höhenmeter Strasse auf den Tremalzo abzukürzen. Abladen, Panorama geniessen und noch schnell zum Übergang hochpedalieren. Nach dem legendären Tunnel beginnt die Abfahrt über die endlos lange Schotterstrasse bis zum Gardasee runter.

Hier noch ein (sinnloser) Geheimtipp: Gleich nach dem Tunnel gibt es einen Wanderweg rechts hoch zum Corno della Marogna. Wir dachten, dass wir dort allenfalls einen fahrbaren Trail finden. Also schleppten wir die Bikes nach oben, am Anfang der Tour geht das einfacher, als am Ende der Tour... Oben angekommen bot sich ein wunderbarer Ausblick. Fahren konnten wir lediglich auf einem schmalen Grat nach vorne und wieder zurück, es reichte aber, um noch einige schöne Fotos zu schiessen. Dann ging es wieder zu Fuss runter.

Nach diesem kurzen Abstecher drifteten wir die Tremalzo Strasse runter. Nicht wirklich lustig, aber muss wohl einmal in seinem Bikerleben gemacht haben. Danach hätten wir eigentlich zum Gardasee fahren können und das wärs gewesen.

Wir wollten uns aber auch heute nochmals quälen und bogen beim Passo Nato links ab in Richtung Lago di Ledro. Ein lustiger und technischer Downhill brachte uns zum See. Es war bereits wieder Mittagszeit und darum gönnten wir uns einen Teller Spaghetti, um ein weiteres Mal die Speicher zu füllen.

Nach dem Lago di Ledro ging es 800 hm fahrend und schiebend auf den Bocca di Giumella. Erneut eine Knochenarbeit, die Steilheit der Wege sorgte auch am letzten Tag für Kopfschütteln. Wie immer bissen wir durch und verdienten uns die folgende Abfahrt.

Immer auf der Suche nach Herausforderung wählten wir den Freefall Trail (Double Diamond Bewertung auf Trailforks), auf welchem wir fast senkrecht 1300 tm runterstachen. Definitiv zu steil für Flowgefühle und wir mussten mehrmals das Bike tragen. Durch die tiefe Geschwindigkeit dauerte der Downhill eine halbe Ewigkeit und das technische Level blieb bis zum Schluss sehr hoch.

Wir schossen zum Wald raus, kurvten durch Touristengruppen und landeten direkt am Gardasee. Die Zivilisation hatte uns wieder. Wir klatschten ab und ich verdrückte heimlich noch ein paar Freudentränen. Wir gönnten uns Wasser, Bier und Cola und verbrachten noch eine Weile am Seeufer. Die Anspannung war weg und das grosse Ziel war erreicht. Ein Gefühl von Erleichterung machte sich breit und wir waren wohl beide stolz, dass wir dieses Abenteuer ohne Zwischenfälle durchziehen konnten. Heute gab es nochmals 30 km, 1200 hm und 1900 tm.

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Auch am letzten Tag gönnten wir uns am Morgen eine Aufstiegshilfe.

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Die letzten Meter hinauf zum Tremalzo Tunnel.

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Der (sinnlose) Geheimtipp Corno della Marogna. Das Panorama ist gewaltig!

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Die berühmte Tremalzo Schotterstrasse.

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Ab und zu ein Tunnel machte die Abfahrt ein bisschen spannender...

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Rechts hinten der Gardasee. Das Ziel ist in Reichweite!

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Auf dem Downhill vom Passo Nato wurden die Steine wieder grösser.

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Spaghetti und Cola, what else?! Mittagessen am Lago di Ledro.

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Die Abfahrt vom Bocca di Giumella.

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Im unteren Teil wird der Weg immer steiler.

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Es liegen immer noch ganz viele Tiefenmeter vor uns.

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Steile Spitzkehren forderten uns zusätzlich.

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Mitten im Weg eine Leiter. Das zeigt, wie steil es war...

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Auch auf den letzten Metern verlangte die Abfahrt volle Konzentration.

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Geschafft!! Glücklich und gesund am Ziel angekommen!

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5. Etappe von Ampola nach Riva del Garda. 30 km, 1200 hm, 1900 tm


Fazit:

Das war sie also, unsere erste Transalp. Wir lachten, litten, fluchten und schwitzten gemeinsam. Und wir holten aus jedem Tag das Maximum heraus. Die gewählte Route war sehr anspruchsvoll, vor allem die langen Trage- und Schiebepassagen hatten wir unterschätzt. Die Downhills waren schwierig, wir kamen selbst mit unserem Können ans Limit. Aber wo ein Wille, da ein Weg, ein gut trainierter Körper hält einiges aus. Und darum geht es wohl bei einer Alpenüberquerung, man geht an seine Grenzen und darüber hinaus und ist danach umso glücklicher.

Erfreulich war, dass wir ohne Defekt und Sturz durchkamen. Das spricht für die richtige Materialwahl und unsere gute Fahrtechnik. Es war konflikt- und stressfreies Biken, jede Begegnung mit Wanderern auf den Trails verlief positiv. Wir wurden in Gespräche verwickelt, wir wurden angefeuert und wir wurden mit Tipps versorgt. So einfach könnte es sein.

Vielen Dank nochmals an Kollege Markus, dass er dieses Abenteuer mit mir mitmachte. Wir hatten jede Menge Spass zusammen und unsere lange Freundschaft wurde weiter vertieft. Es war ein unvergessliches Erlebnis, voll gespickt mit Emotionen und Action!

Es gibt noch einige Routen über die Alpen - bis zum nächsten Mal!

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