Anfahren und Absteigen am Berg mit dem MTB

Das Anfahren und Absteigen am Berg ist immer ein beliebtes Thema bei den Fit for Trails Bikekursen. Viele Teilnehmer wissen, worum es geht, dennoch fehlen oft die kleinen Tricks, damit es erfolgreich funktioniert.

Hier eine Schritt für Schritt Anleitung, damit du in Zukunft auf jedem Trail sicher anfahren und absteigen kannst.


Anfahren am Berg

Zuerst muss der richtige Gang gewählt werden. Je nach Steilheit vom Gelände und Kraft in den Beinen, kann der Gang leicht variieren. Wichtig ist, dass du einen gewissen Druck auf dem Pedal hast, damit du mit der ersten Kurbelumdrehung gut wegkommst und gleich Geschwindigkeit aufbauen kannst. Der erste Gang ist oft zu leicht, da tritt man ins Leere und bleibt an Ort stehen. Versuche es lieber mit dem zweiten oder dritten Gang. Vorne bist du selbstverständlich auf dem kleinen Kettenblatt.

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Wähle keinen zu leichten Gang, du brauchst genügend Druck auf dem Pedal.

Der Oberkörper muss tief über dem Lenker liegen, damit dir das Vorderrad nicht zu steigen beginnt. Je steiler der Anstieg, desto tiefer musst du mit dem Oberkörper sein. Halte diese Position so lange, bis du genügend Schwung und Stabilität hast, dann kannst du dich langsam wieder aufrichten. Der Blick bleibt nach vorne gerichtet, damit du deine Linie sicher halten kannst.

Das Gesäss muss auf dem Sattel sein, so hast du das Gewicht auf dem Hinterrad und kannst genügend Traktion aufbauen. Stehend losfahren wird nicht funktionieren. Falls du den Fuss nicht ganz auf den Boden bekommst, dann suche dir als Hilfe eine kleine Geländeerhöhung, damit du einen sicheren Stand hast. Wenn du eine verstellbare Sattelstütze hast, dann kannst du diese 2-3 cm absenken und nach dem Start wieder hoch lassen. Mit ganz tiefem Sattel losfahren wird nicht empfohlen.

Allenfalls musst du auch noch die Bremshebel ziehen, damit du nicht rückwärts wegrollst.

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Der Oberkörper ist tief und der Blick geht nach vorne

Die Stellung vom Antrittspedal steht auf Zwei Uhr. Das entspricht gleichzeitig einem rechten Winkel von Unterschenkel und Oberschenkel und du hast so viel Druck auf dem Pedal. Der erste Antritt ist entscheidend, dieser muss kraftvoll und explosiv erfolgen.

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Pedalstellung auf Zwei Uhr, so bringst du am meisten Kraft auf den Boden.

Ich empfehle immer in der Falllinie loszufahren. Es gibt Leute, die sagen, man soll das Bike schräg in den Hang stellen. Das Problem dabei ist, dass man mit einer Kurve starten muss, was schwierig sein kann. Und oft fehlt der Platz, damit man das Bike überhaupt schräg hinstellen kann.

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Fahre in der Falllinie los, dann stimmt gleich die Richtung.

Die ersten 3-4 Meter musst du stark beschleunigen, behalte so lange die tiefe Position und schaue immer nach vorne. Sobald du schnell genug bist, kannst du dich wieder aufrichten und allenfalls einen anderen Gang wählen.

Klickpedal-Fahrer sollten nicht versuchen, gleich mit dem anderen Fuss einzuklicken, das kostet wertvollen Schwung. Stelle den Fuss einfach auf das Pedal und trete, das Einklicken erfolgt dann automatisch. Für E-Mountainbiker gelten übrigens die gleichen Regeln, was Gangwahl und Körperhaltung betrifft. Bei der Motorunterstützung solltest du eine mittlere Stufe wählen, damit du die Kraft gut kontrollieren kannst. Eco ist wahrscheinlich zu schwach und Turbo/Boost ist zu stark.


Absteigen am Berg

Wenn es in der Abfahrt mal brenzlig wird, dann kann es sein, dass du plötzlich vom Mountainbike absteigen musst. Um Stürze zu vermeiden, musst du dich unbedingt nach HINTEN vom Bike lösen. Setze dich nie auf das Oberrohr zwischen Vorbau und Sattel. Dort bist du eingeklemmt und im schlimmsten Fall fliegst du unkontrolliert nach vorne über den Lenker. Das kann ganz übel enden... Einfacher ist es, wenn der Sattel tief ist, aber das sollte beim Runterfahren ja normalerweise der Fall sein.

Beim Anbremsen nimmst du den hinteren Fuss vom Pedal, bewegst dein Gesäss nach hinten und lässt das Bike noch ein wenig unter dir nach vorne rollen.

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Nimm den hinteren Fuss vom Pedal und lass das Bike unter dir weiterrollen.

Stelle den hinteren Fuss ganz auf den Boden, bremse vorsichtig ganz ab und bleibe mit dem Gesäss hinter dem Sattel. Der Fuss auf dem vorderen Pedal bleibt auf dem Pedal, bis du ganz still stehst.

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Stelle den hinteren Fuss ganz auf den Boden und bewege dein Gesäss ganz nach hinten.

Nun kannst du auch den vorderen Fuss auf den Boden stellen und hast einen stabilen Stand hinter dem Bike. Im Notfall kannst du dein Mountainbike auch nach vorne wegwerfen. Hauptsache, du stehst hinten und bist so auf der sicheren Seite.

anfahrenabsteigenamberg_juni2019-9jpgSo ist es sicher. Wenn nötig, kannst du den vorderen Fuss auch vom Pedal nehmen.