Klickpedal oder Flat Pedal?
Die Wahl des MTB-Pedals sorgt bei immer mehr Bikerinnen und Bikern für Verunsicherung. An fast jedem Fahrtechnikkurs erhalte ich im Vorfeld Anfragen, ob man besser mit Klickpedalen oder mit Flat Pedals am Bikekurs teilnehmen soll. Auch während und nach den Kursen wird immer häufig darüber diskutiert, was denn jetzt wohl besser oder sinnvoller ist.
Eines vorweg: Es gibt bei den Pedalen kein richtig oder falsch und gut oder schlecht. Beide Pedalsysteme haben ihre Vor- und Nachteile, darüber mehr auf den nachfolgenden Zeilen.
Als ich 1989 mit dem Bikesport angefangen habe, da bin ich "Bärentatzenpedalen" (so nannte man Flat Pedals früher) gefahren, da es noch gar keine Klickpedalen gab. Ich habe mir so meine Fahrtechnik beigebracht und konnte schon bald Bunny Hops springen, auf Stufen rumhüpfen und über Schanzen fliegen. Als dann zu Beginn der 90er Jahre die ersten Klickpedale auf den Markt kamen, da habe ich gleich gewechselt. Von da an blieb ich den Klickpedalen treu, auch bei den Downhillrennen hat mir die fixe Verbindung viel Vertrauen im schwierigen Gelände und bei Sprüngen gegeben. Nur bei meinem Bike für die BMX-Bahn und für die Dualslalom-Rennen hatte ich weiterhin auf Flat Pedals gesetzt.
Heute hat sich die Situation geändert, das Klickpedal verliert immer mehr an Boden und das Flat Pedal wird immer populärer. Downhillerlegende Sam Hill hat schon früh gezeigt, dass man mit Flat Pedals Weltmeistertitel gewinnen kann. Und der wachsende Enduro-Boom lässt immer mehr Biker mit normalen Pedalen die Trails runterflitzen. Dies färbt auch auf die Tourenbiker ab, welche nun ohne Klickpedalen lange und anspruchsvolle Ausflüge unternehmen. An meinem Bikekursen ist der Wechsel ebenfalls gut zu sehen, oft sind die Flat Pedal Fahrer nun in der Mehrheit.
+ perfekte Kraftübertragung
+ gute Beinführung
- spontaner Ausstieg zum Teil schwierig
- verleitet zu passiver und unsauberer Fahrtechnik
- Bike tragen ist mit harten Schuhen unangenehm
+ gibt Sicherheit in anspruchsvollem Gelände
+ bequeme Schuhe, falls man mal laufen muss
+ hilfreich für saubere Technik wie Bunny Hop, Hinterrad versetzen, usw.
- Fuss hält nur richtig auf dem Pedal bei korrekter Fussstellung
- mässige Kraftübertragung
- Abrutschen vom Pedal hinterlässt hässliche Spuren an den Beinen
Bei Klickpedal-Schuhen kommt es auf den Einsatzbereich an. Rennfahrer nehmen einen möglichst harten Schuh für eine direkte Kraftübertragung. Tourenfahrer sollten einen Schuh mit einer gut profilierten Sohle wählen, falls man mal das Bike über Felsen schieben oder tragen muss.
Wer Flat Pedals fährt, der muss unbedingt einen Schuh mit einer griffigen und flachen Sohle wählen. Jogging-, Outdoor-, oder Wanderschuhe sind nicht geeignet, da diese eine zu grobe und harte Sohle haben und der Kontakt zum Pedal schwammig ist.
Bei den Pedalen solltest du nicht geizig sein, je höher der Preis, desto besser ist die Qualität. Gute Lager und Dichtungen sorgen für Langlebigkeit und hochwertige Pedalen sind auch immer leichter als billige Modelle.
Von sogenannten Kombi-Pedalen (eine Seite Klick/eine Seite Flat) halte ich persönlich nicht viel. Das ist weder Fisch noch Vogel, immer die Seite, die man braucht erwischt man nicht. Du musst sofort eingeklickt sein oder richtig auf dem Pedal stehen können, alles andere ist mühsam und gefährlich.
Wer beginnt mit Klickpedalen zu fahren, der wird ganz sicher ab und zu aus dem Stand stürzen, da man aus unerklärlichen Gründen einfach nicht aus dem Pedal kommt. Dieser Prozess hat jeder Klickpedal-Fahrer durchgemacht, aber die spontanen Umfaller sollten sich im Laufe der Zeit legen. Irgendwann ist der Bewegungsablauf zum Ausklicken im Kopf abgespeichert und du kommst auch bei schwierigen Situationen immer aus dem Pedal. Wichtig: Du musst mit beiden Füssen ausklicken können und dir die Bewegung mit dem rechten und linken Fuss antrainieren.
Du musst dir zu Beginn ein wenig Zeit nehmen, damit du dich an ein Pedal gewöhnen kannst. Wenn du auch nach mehreren Monaten mit Klickpedalen nicht klar kommst, dann wechsle auf Flat Pedals.
Mehr zum Thema:
>> Laufschuhe sind keine Bikeschuhe
Eines vorweg: Es gibt bei den Pedalen kein richtig oder falsch und gut oder schlecht. Beide Pedalsysteme haben ihre Vor- und Nachteile, darüber mehr auf den nachfolgenden Zeilen.
Als ich 1989 mit dem Bikesport angefangen habe, da bin ich "Bärentatzenpedalen" (so nannte man Flat Pedals früher) gefahren, da es noch gar keine Klickpedalen gab. Ich habe mir so meine Fahrtechnik beigebracht und konnte schon bald Bunny Hops springen, auf Stufen rumhüpfen und über Schanzen fliegen. Als dann zu Beginn der 90er Jahre die ersten Klickpedale auf den Markt kamen, da habe ich gleich gewechselt. Von da an blieb ich den Klickpedalen treu, auch bei den Downhillrennen hat mir die fixe Verbindung viel Vertrauen im schwierigen Gelände und bei Sprüngen gegeben. Nur bei meinem Bike für die BMX-Bahn und für die Dualslalom-Rennen hatte ich weiterhin auf Flat Pedals gesetzt.
Heute hat sich die Situation geändert, das Klickpedal verliert immer mehr an Boden und das Flat Pedal wird immer populärer. Downhillerlegende Sam Hill hat schon früh gezeigt, dass man mit Flat Pedals Weltmeistertitel gewinnen kann. Und der wachsende Enduro-Boom lässt immer mehr Biker mit normalen Pedalen die Trails runterflitzen. Dies färbt auch auf die Tourenbiker ab, welche nun ohne Klickpedalen lange und anspruchsvolle Ausflüge unternehmen. An meinem Bikekursen ist der Wechsel ebenfalls gut zu sehen, oft sind die Flat Pedal Fahrer nun in der Mehrheit.
Klickpedal oder Flat Pedal? Das ist die Frage...
Vorteil und Nachteil Klickpedal:
+ fixe Verbindung hält den Fuss fest+ perfekte Kraftübertragung
+ gute Beinführung
- spontaner Ausstieg zum Teil schwierig
- verleitet zu passiver und unsauberer Fahrtechnik
- Bike tragen ist mit harten Schuhen unangenehm
Der Klickpedal Schuh ist hart und sorgt für die perfekte Kraftübertragung. (Foto: spitznagel.ch)
Vorteil und Nachteil Flat Pedal:
+ Fuss auf den Boden ist jederzeit möglich+ gibt Sicherheit in anspruchsvollem Gelände
+ bequeme Schuhe, falls man mal laufen muss
+ hilfreich für saubere Technik wie Bunny Hop, Hinterrad versetzen, usw.
- Fuss hält nur richtig auf dem Pedal bei korrekter Fussstellung
- mässige Kraftübertragung
- Abrutschen vom Pedal hinterlässt hässliche Spuren an den Beinen
Der Flat Pedal Schuh ist komfortabel, die Sohle bietet guten Grip auf und neben dem Pedal.
Hochwertige Schuhe und gute Pedalen sind ein Muss
Egal für welches Pedalsystem du dich entscheidest, du solltest auf eine hohe Qualität von Schuhen und Pedalen achten. Der Markt dafür ist riesig, ich möchte hier deshalb nicht weiter darauf eingehen.Bei Klickpedal-Schuhen kommt es auf den Einsatzbereich an. Rennfahrer nehmen einen möglichst harten Schuh für eine direkte Kraftübertragung. Tourenfahrer sollten einen Schuh mit einer gut profilierten Sohle wählen, falls man mal das Bike über Felsen schieben oder tragen muss.
Wer Flat Pedals fährt, der muss unbedingt einen Schuh mit einer griffigen und flachen Sohle wählen. Jogging-, Outdoor-, oder Wanderschuhe sind nicht geeignet, da diese eine zu grobe und harte Sohle haben und der Kontakt zum Pedal schwammig ist.
Bei den Pedalen solltest du nicht geizig sein, je höher der Preis, desto besser ist die Qualität. Gute Lager und Dichtungen sorgen für Langlebigkeit und hochwertige Pedalen sind auch immer leichter als billige Modelle.
Von sogenannten Kombi-Pedalen (eine Seite Klick/eine Seite Flat) halte ich persönlich nicht viel. Das ist weder Fisch noch Vogel, immer die Seite, die man braucht erwischt man nicht. Du musst sofort eingeklickt sein oder richtig auf dem Pedal stehen können, alles andere ist mühsam und gefährlich.
Zum Biken braucht man einen Bikeschuh. Ein Joggingschuh ist kein Bikeschuh.
Korrekte Fussstellung ist wichtig
Wer Flat Pedals fährt, der muss sich unbedingt eine korrekte Fussstellung aneignen. Das heisst, dass der Fuss immer leicht schräg auf dem Pedal steht, nur so hast du genügend Grip. Bei Abfahrten lässt du die Ferse leicht hängen und bei Manövern wie Bunny Hop und Sprüngen drehst du jeweils das Fussgelenk über die Pedalachse, damit die Zehen nach unten zeigen (gilt übrigens auch für Klickpedal-Fahrer!). Sobald der Fuss ganz gerade auf dem Pedal ist, wirst du unweigerlich den Halt verlieren.Wer beginnt mit Klickpedalen zu fahren, der wird ganz sicher ab und zu aus dem Stand stürzen, da man aus unerklärlichen Gründen einfach nicht aus dem Pedal kommt. Dieser Prozess hat jeder Klickpedal-Fahrer durchgemacht, aber die spontanen Umfaller sollten sich im Laufe der Zeit legen. Irgendwann ist der Bewegungsablauf zum Ausklicken im Kopf abgespeichert und du kommst auch bei schwierigen Situationen immer aus dem Pedal. Wichtig: Du musst mit beiden Füssen ausklicken können und dir die Bewegung mit dem rechten und linken Fuss antrainieren.
Ferse runter! Nur so hast du die volle Kontrolle über das Pedal. (Foto: spitznagel.ch)
Die Wahl des Pedals entscheidet du selbst
Du musst selber entscheiden, welches Pedal für dich am besten passt. Du darfst dir gerne eine Meinung von anderen einholen, aber schlussendlich solltest du das Pedalsystem fahren, mit dem du dich am wohlsten fühlt. Etwas zu erzwingen bringt nichts. Ich höre oft von Frauen: "Mein Mann hat gesagt, ich muss Klickpedalen fahren." In diesem Fall hat die bessere Hälfte nicht zu melden. Auch alteingesessene und rennradlastige Fachhändler vertreten die Meinung, dass man nur mit Klickpedalen richtig biken kann.Du musst dir zu Beginn ein wenig Zeit nehmen, damit du dich an ein Pedal gewöhnen kannst. Wenn du auch nach mehreren Monaten mit Klickpedalen nicht klar kommst, dann wechsle auf Flat Pedals.
Verschiedene Fahrer, verschiedene Pedalen. Die Entscheidung liegt bei dir selbst.
Fahrtechnik trainieren mit Flat Pedals
Wenn es um eine saubere Fahrtechnik geht, dann kommt man nicht drum herum, auch mal Flat Pedals zu montieren. Bunny Hops, Wheelies, usw. musst du ohne Klickpedalen üben. Auch ich wechsle hin und wieder das Pedal, damit ich mein eigenes Können immer auf einem hohen Level halten kann.Meine Bunny Hops trainiere ich immer mit Flat Pedals.