Im anspruchsvollen Gelände muss der Reifendruck stimmen. (Foto: spitznagel.ch)
Was ist der richtige Reifendruck?
Mit der immer grösseren Auswahl an Reifenbreiten und Einsatzbereichen, wird auch die Frage nach dem richtigen Luftdruck immer schwieriger zu beantworten. Generell gilt: Zu viel Luft ist nicht gut und zu wenig auch nicht. Bei einem zu hohen Luftdruck verschenkt man Traktion auf rutschigem Untergrund. Der Reifen kann noch so ein gutes Profil haben, wenn sich dieses nicht im Boden festbeissen kann, dann hat er auch keinen Grip. Bei zu tiefem Luftdruck wird das Fahrverhalten schwammig und undefiniert, das Plattenrisiko steigt und im schlimmsten Fall kann sogar der Reifen von der Felge springen.Für den normalen Tourenbiker ohne Plus-Bereifung gilt: Nicht über 2,0 bar. Ein Reifendruck zwischen 1,5-2,0 bar ist optimal für jeden Untergrund und bietet genügend Traktion, Vortrieb und Pannenschutz.
Die neuen Plus-Reifen mit einer Breite von 2.6-3.0 Zoll sind dafür gemacht, dass sie mit wenig Luft gefahren werden. Dafür erhält man sehr viel Grip und Eigendämpfung. Für diese Reifen empfiehlt sich ein Druck zwischen 1,0-1,5 bar.
Der Reifendruck ist am Vorderrad und Hinterrad unterschiedlich. Am Vorderrad wird ein tieferer Druck gewählt für den besseren Kurvengrip. Am Hinterrad fährt man ein wenig höher für den Durchschlagsschutz. Zum Beispiel 1,5 und 1,7 bar oder 1,8 und 2,0 bar.
Je besser und schneller, dass man durch das Gelände jagt, desto mehr kommt der richtige Reifendruck zum Tragen. Gute Fahrer*innen spüren so ihr Bike und den Untergrund und man hat eine direkte Rückmeldung auf das Fahrverhalten. Daher erhöhen viele erfahrene Piloten den Druck, damit kein schwammiges Fahrgefühl entsteht. Worldcup-Downhiller sind zum Teil mit über 2,0 bar unterwegs, nur so sind die hohen Kurvengeschwindigkeiten und die heftigen Stösse auf der Strecke kontrollierbar.
Egal ob Hobbybiker oder Rennfahrer, suche den für ich optimalen Luftdruck beim Berghoch und Bergrunter fahren. Nimm dir mal eine Stunde Zeit und fahre mit der Pumpe im Gepäck auf deinen Haustrail und probiere verschiedene Drücke aus. Du wirst schnell merken, was ein Unterschied von 0,5 bar ausmachen kann.
Moderne Reifen fährt man mit einem tiefen Luftdruck.
Auf der Felge... Ein zu tiefer Luftdruck ist schlecht.
Vorteil Tubeless
Noch mehr Vorteile kannst du herausholen, wenn du deine Laufräder auf Tubeless umrüstest. Da kein Schlauch mehr drin ist, wird das Pannenrisiko deutlich kleiner. Zudem sparst du ein paar Gramm Gewicht, bei der rotierenden Masse nicht unbedeutend.Was den Luftdruck betrifft, da gelten die gleichen Werte wie oben erwähnt. Du kannst sicher eher tief gehen. Aber auch wenn kein Schlauch mehr drin ist, braucht der Reifen einen gewissen Innendruck, damit er richtig funktioniert.
Tubeless kann helfen, um noch mehr Traktion zu generieren.
Nutze eine gute Standpumpe
Den Reifen auf gut Glück zu füllen und den Druck mit dem Finger zu ertasten, das ist völlig unprofessionell. Eine gute Standpumpe gehört daher in jeden Hobbykeller. Da das eine Langzeitinvestition ist, lohnt es sich, ein hochwertiges Modell zu kaufen. Nebst den klassischen Pumpenanbietern wie SKS, Blackburn, Topeak, Lezyne, usw. gibt es mittlerweile sogar viele Bikehersteller, die eigene Pumpen im Sortiment führen.Wichtig sind ein gut lesbares Manometer, ein stabiler Standfuss, ein bequemer Handgriff und ein erzeugbarer Luftdruck von bis zu 8 bar (falls auch mal ein Rennrad gepumpt werden muss). Hilfreich ist ein Kolben mit grossem Volumen, der schöpft mehr Luft, daher sind weniger Pumpstösse nötig.
Noch keine Idee für das nächste Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk? Wie wärs mit einer Standpumpe?!
Welche Standpumpe darf es sein? (Foto: blackburndesign.com)