Wintertraining fuer Radsportler

Das Schöne am Radsport ist, dass man ihn das ganze Jahr betreiben kann. Viele Mountainbiker*innen und Rennradfahrer*innen tun dies auch und fahren Sommer wie Winter regelmässig ihre Touren. Bei mir ist das ebenfalls so, als professioneller Bikeguide verbringe ich fast 300 Tage im Jahr im Sattel.

Das Problem dabei ist, dass der Körper sehr einseitig belastet wird. Man hat durchtrainierte und starke Beine und Ausdauer ohne Ende. Aber der Rumpf ist meistens schwach und ohne Muskeln, bei Rennradfahrern noch mehr als bei Mountainbikern. Fehlende Kraft im Oberkörper kann Rücken- und Nackenschmerzen hervorrufen und man ermüdet bei langen Touren schneller. Darum umso wichtiger, dass man sich um diese Schwachstellen kümmert.

Die Winterzeit kann super dazu genutzt werden, um mal auf eine Ausfahrt zu verzichten und stattdessen mehr Oberkörper- und Rumpfkraft aufzubauen. Der Zeitaufwand dafür ist gering, 30-60 Minuten genügen, um die Muskeln zum Brennen zu bringen. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten dazu, nachfolgend einige Ideen. Ich bin kein Fitnessexperte, darum gebe ich keine detaillierten Beschreibungen zu den Übungen. Auf Google und YouTube findet man haufenweise gute Anleitungen.

Für mich ist es wichtig, dass ich draussen in der Natur meinen Sport treiben kann. In einem Fitnessstudio sieht man mich höchst selten, dafür fehlen mir die Nerven und die Disziplin... Das Training kann man eigentlich vor der Haustüre beginnen, überall gibt es natürliche und künstliche Hilfsmittel, die man kostenlos und jederzeit nutzen kann.


Treppen und Parkbänke vor dem Haus

Man muss nicht weit gehen, bis man eine Parkbank oder eine Treppe findet. Diese eignen sich perfekt, um Liegestützen, Trizeps- und Bizepsübungen und Rumpfbeugen zu machen. Treppenhüpfen ist auch sehr intensiv, so kann man seine Beinmuskulatur gleich noch stärken.

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Eine Treppe findet man überall. Das Trainingsgebiet beginnt vor der Haustüre!

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Eine Parkbank reicht, um die Oberkörpermuskeln zum Brennen zu bringen.


Vitaparcours - Der Klassiker

In der Schweiz haben wir ein dichtes Netz an Vitaparcours (angelegte Strecken im Wald mit verschiedenen Übungsstationen) und diese bieten alles, um seinen Körper gezielt zu trainieren. Reckstangen, Ringe, Barren, Holzbalken, usw. bilden eine Turnhalle unter freiem Himmel. Und für alle Laufmuffel, meistens kann man die Vitaparcours auch mit dem Mountainbike abfahren und kommt so gleich noch in einen Trailgenuss. Verzeichnis Vitaparcours

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Ein Vitaparcours bietet alles für ein abwechslungsreiches Training.


Winterwandern in den Bergen

Winterwandern oder Schneeschuhlaufen sind vor allem gut fürs Gemüt und für die Grundausdauer. Die langsamen Bewegungen mit den Beinen und Armen sind gelenkschonend und kräftigend. Ein weiterer Vorteil ist, dass man oft über der Nebelgrenze unterwegs ist und viel Sonne tanken kann. So lässt sich gleich noch der Vitamin D Speicher auffüllen.

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Eine Winterwanderung gibt Kraft und füllt den Vitamin D Speicher auf.


BMX-Bahn und Pumptrack

Wer auf Action und Biken überhaupt nicht verzichten kann, der sollte ab zu und mal auf eine BMX-Bahn oder einen Pumptrack gehen. Man muss dazu kein Crack sein, auch ein Tourenbiker kann dort Spass haben und eine neue Seite des Bikens entdecken. Beim Pumpen über die Wellen und Sprünge wird der Oberkörpereinsatz gefördert und man kann so auf eine abwechslungsreiche Weise seinen Rumpf stärken. Gleichzeitig wird auch noch die Fahrtechnik und das Feingefühl verbessert.

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Pumpen auf der BMX-Bahn oder dem Pumptrack ist Kraft- und Techniktraining.